Webinar am 30. April, 11 Uhr – VARIO & ELO - mehr digitale Effizienz & rechtliche Sicherheit! Jetzt anmelden
Shopping per Smartphone

Google Markets

Der Online-Riese Amazon steht fast konkurrenzlos da. Könnte sich das nun ändern? Google hat vor, das Plattform-Business umzukrempeln und startet „Google Markets“ jetzt auch in Deutschland.


Google Markets – ein Kommissions-basiertes Modell


Der Online-Marktplatz ist mit den bereits bekannten Plattformen vergleichbar. Der Unterschied: Der Markplatz von Google intergiert sich in seiner ursprünglichen Form in die Welt der Suchmaschinen.

Das kommissionsbasierte Modell zeichnet sich dadurch aus, dass Google sämtliche Angebote zusammenstellt und dem Anbieter daraufhin die Bestellung übermittelt wird. Der Kauf findet demnach bei Google statt, während der Anbieter als Fulfiller des Kundenauftrags auftritt.

Nutzer/innen können den Google-Dienst über sämtliche Google Touchpoints (Mobile, Desktop, Voice) aufrufen und die bekannten Funktionen „Suche“ und „Google Shopping“ nutzen.


Produktsuchen generieren – der wahre Grund für Googles Plattformgeschäft?


Mittlerweise muss Google hohe Einbußen bei Produktsuchen verzeichnen, während Commerce-Plattformen wie Amazon immer mehr Traffic generieren. Google ist inzwischen mit einem Verlust von 50 Prozent der Produktsuchen konfrontiert. Kunden suchen nicht mehr über Google nach einem Produkt, sondern nehmen direkt die Commerce-Plattformen in Anspruch. Damit Google nicht noch mehr Traffic verliert, besteht Handlungsbedarf.


Der Händler: Künftig nur noch "Sortimentsbereitsteller"?


Immer wieder werden Stimmen laut, die behaupten, dass Händler/innen künftig ausschließlich für die Bereitstellung der Produkte zuständig sind. Tatsächlich verschärft sich die Situation für Händler/innen. Zum einen wird es schwieriger die Kunden in den eigenen Shop zu locken, zum anderen können Händler/innen keine Kundenbeziehung aufbauen und diese mit Marketingaktionen langfristig binden. Google als Traffic-Quelle zu nutzen ist für Händler/innen schier unmöglich.

Für Händler/innen hört sich das zunächst nach einem vernichtenden Urteil an. Jedoch können sie auch einige Vorteile durch Google Markets herausschlagen. Kunden, die über Google Markets die Produkte der Händler/innen kaufen, können ohne Umwege mit den bei Google hinterlegten Zahlarten und eigenen Adressdaten den Kauf tätigen. Dies wird sich positiv auf die Conversionsrate der Händler/innen auswirken.

Die Preis- und Angebotshoheit wird bei dem Verkauf über Google Markets auch weiterhin dem Anbieter obliegen.


Google Markets – die neue Konkurrenz am „Plattform-Himmel“?


Wie sich der Einstieg von Google Markets auf das Plattformgeschäft auswirken wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nur gemutmaßt werden. Sollte sich Google jedoch zu einem großen Konkurrenten im Plattformgeschäft entwickeln, werden wahrscheinlich klassischen Onlinehändler ohne Sortiments-USP (Unique Selling Proposition) zu den Verlierern gehören.

Amazon hingegen wird den Einstieg von Google Markets höchstwahrscheinlich recht gelassen entgegennehmen.

Schlussendlich wird sich der Einstieg von Google in das Plattformgeschäft positiv auf den Markt auswirken – Konkurrenz belebt das Geschäft und bringt immer wieder Innovationen und Verbesserungen hervor.
Über den Autor
Marie-Sophie Göbel
Das VARIO Redaktionsteam besteht aus Experten mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen ERP und Handel sowie einem fundierten Wissen in den Bereichen Marketing und E-Commerce. Mit der nötigen Expertise stellen unsere Autoren Ihnen relevante und aktuelle Beiträge rund um die Themen ERP, Warenwirtschaft, Marketing und Handel zusammen.
Top 3 Artikel